Im November 1942 erfuhr der Wehrmachtssoldat Friedrich Brand vor Stalingrad aus einem Brief seiner Schwester, dass er in den Besitz eines Klaviers gekommen war. Das Klavier stand im Salon des Hauses Laerstraße 9 in Bielefeld. Dort hatte sich seit über zehn Jahren der Firmensitz des Wäscheproduzenten „S. Stern & Sohn“ befunden, der von Martha Stern […]
Kindheit und Jugend – Alfred Gottschalk Die Biografie des jüdischen Bielefelder Kaufmanns Alfred Gottschalk und seiner Familie steht stellvertretend für das Schicksal zahlreicher, gut in die Bielefelder Gesellschaft integrierter jüdischer Familien während der Zeit des Nationalsozialismus. Alfred Gottschalk wurde am 28. Oktober 1888 als Sohn der angesehenen jüdischen Kaufmannsfamilie Bernhard und Regine Gottschalk (geb. Herzfeld) […]
Kindheit der Brüder Cosmann in Bielefeld Familie Cosmann ist 1925 als junge Familie aus Elberfeld nach Bielefeld in die Lützowstraße 11 (Heute Karl-Eilers-Straße 11) umgezogen. Die Familie bestand aus dem am 22. Mai 1920 geborenen Ernst, seinem mittleren Bruder Werner, der am 22. November 1922 und dem jüngsten Bruder Heinz, der am 22. September 1924 […]
Die Warnung In den Herbstwochen des Jahres 1933 hatte Carl Severing sich in sein Privatleben nach Bielefeld zurückgezogen, als ihn die Bitte des Bielefelder Polizeipräsidenten Freiherr von Werder erreichte, dass eines seiner Familienmitglieder ihm einen Besuch abstatten möge. Die Tochter, Emmy Severing, ist mit der Nachricht zurückgekommen, dass er die Stadt Bielefeld in seinem eigenen […]
Letzte Briefe aus der Deportation Thekla Lieber war Jüdin, die sich am 8. Juli 1942 im Sammellager „Kyffhäuser“ einfinden musste. Die 60-jährige wurde erst zwei Tage zuvor über ihre Deportation benachrichtigt und schrieb an dem Nachmittag an ihren Schwiegersohn, Emil Jacobs-Ries, recht sachlich, dass sie wahrscheinlich dahin reist, wo Toni ist. Toni Lieber ist die […]
Im Januar 1925 zog Julius Rosenbach mit seiner kleinen Familie, bestehend aus einer Ehefrau Lucie geb. Meyer und seiner 1-jährigen Tochter Gerda von Bad Oeynhausen nach Bielefeld. Der am 27. Januar 1887 in Hamm geborene Julius arbeitete bei der Firma Born & Müller als Reisevertreter. 1934 wurde er, aufgrund von antisemitischen Verfolgung, entlassen. Ungefähr im […]
Die Deportation am 28. Juni 1943 war die letzte Verschleppung von Jüdinnen und Juden aus Bielefeld, die offiziell im Rahmen der „Endlösung der Judenfrage“ stattfand – weitere Deportationen fanden dennoch bis 1945 auch aus Bielefeld statt. Mit der Deportation vom 2. März 1943 nach Auschwitz war das „Umschulungslager“ in der Schlosshofstraße 73a offiziell aufgelöst worden. […]
Der sechste und vorletzte Deportationszug im Rahmen der „Endlösung der Judenfrage“ kam aus Münster und verließ Bielefeld am 12. Mai 1943 mit 40 Personen. Sie erreichten das Ghetto in Theresienstadt einen Tag später, am 13. März. Unter ihnen befanden sich 33 Jüdinnen und Juden, die zuvor wohnhaft in Bielefeld gemeldet waren (Liste). Die übrigen stammten […]