Über das Onlineportal

Das Onlineportal „Spurensuche Bielefeld 1933-1945“ bietet allen interessierten Bürger*innen eine partizipative Informationsplattform zur Erinnerungskultur in Bielefeld. Als erste Säule des Konzepts „Erinnerungskultur Bielefeld“ (pdf) (Ratsbeschluss vom 7. Februar 2019) ermöglicht das Onlineportal eine interaktive und zeitgemäße Präsentation zur städtischen Erinnerungskultur. Neben den inhaltlichen Schwerpunkten präsentieren sich auch die verschiedenen Initiativen, Vereine und Institutionen, die in Bielefeld die Erinnerungskultur gestalten. Das Informationsangebot richtet sich an alle interessierten Bürger*innen sowie an Schulen, Universitäten und Volkshochschulen.

Auf dem “Tag der Erinnerung” als zweite Säule tauschen sich die Initiativen, Vereinen und Institutionen aus und präsentieren die Arbeitsergebnisse öffentlich. Der Tag der Erinnerung findet jährlich am 4. April statt – dem Tag der Befreiung Bielefelds von den Nationalsozialisten befreit.

Inhaltliche Schwerpunkte & Weiterentwicklung

Das Onlineportal zielt auf die Aufarbeitung und Aufnahme inhaltlicher Aspekte zur Zeit des Nationalsozialismus in Bielefeld. Opfer, Täter und Strukturen der systematischen Verfolgung sollen dargestellt werden. Aspekte der direkten Vor- und Nachgeschichten werden ebenso berücksichtigt. Somit wird eine der wichtigsten Zäsuren in der Stadtgeschichte ins Zentrum gestellt. Es soll den Zugang zu Orten, Ereignissen oder dem Widerstand im Stadtbild sowie zu Biographien von Opfern und Tätern in Bielefeld ermöglichen.

Das Onlineportal befindet sich in kontinuierlicher Weiterentwicklung: Neue und vorhandene Ergebnisse sowie Erkenntnisse zur Erinnerungskultur werden nach und nach von den Erinnerungsinitiativen, Vereinen und Institutionen, von Schüler*innen, Student*innen und interessierten Bürger*innen in „Spuren“ übersetzt. Die Inhalte werden redaktionell bearbeitet und vom Stadtarchiv Bielefeld veröffentlicht. Beabsichtigt ist ein fortlaufendes, kooperatives und kollaboratives Arbeiten aller Interessent*innen an der Erinnerungskultur in Bielefeld. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Form der Erinnerung künstlerisch, akademisch oder alltagsorientiert ist.

Die Verfolgung im Nationalsozialismus bildet nicht alle Aspekte der lokalen Erinnerungskultur in Bielefeld ab. Weitere Themen betreffen u.a.:

  • Demokratiegeschichte und Demokratieentwicklung seit dem 19. Jahrhundert,
  • Spuren und Kontinuitäten des Kolonialismus,
  • vormoderne und moderne Verfolgung, Inklusion, Exklusion und Assimilation des jüdischen Lebens, von Sinti und Roma sowie von Gastarbeiter*innen und Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrungen,
  • Diskriminierung und gesellschaftliche Anerkennung von LGBTQI*-Menschen und Menschen mit Behinderungen sowie
  • soziale Kämpfe der Frauenemanzipations-, Anti-AKW- und Umweltbewegung.

Sie werden im Onlineportal bisher nur in Bezug auf die Verfolgung im Nationalsozialismus thematisiert. Wei­te­re For­schungs­kon­tro­ver­sen (z.B. „Ge­schichts- und Er­in­ne­rungs­kul­tur“ oder“ Kir­chen­kampf”) kön­nen im On­lin­e­por­tal nicht voll­stän­dig ab­ge­bil­det wer­den. Darüber hinaus nimmt das On­lin­e­por­tal aber aus prak­ti­schen Grün­den zum Opfer-Täter-Dualismus Stel­lung.

Erinnerungsinitiativen

Die Erinnerungskultur in Bielefeld wird von unterschiedlichen Initiativen, Vereinen, Institutionen und auch interessierten, fachkundigen Bürger*innen gestaltet. Ihnen sind zahlreiche Ausstellungen, Mahnmale, Gedenktafeln, künstlerische und politische Aktionen und weitere kulturelle Beiträge in Bielefeld zu verdanken. Sie arbeiten selbstständig und mit Museen, Archiven, Schulen, Universitäten und Volkshochschulen zusammen.

Die Inhalte für das Onlineportal „Spurensuche Bielefeld 1933-1945“ werden von den verschiedenen Erinnerungsinitiativen, Vereinen, Institutionen und Bürger*innen in Form von „Spuren“ bereitgestellt. Sie basieren auf der aktiven historischen, politischen und kulturellen Arbeit zur Geschichte und Erinnerungskultur Bielefelds.

Partizipativer Ansatz

Der Ansatz des Onlineportals ist partizipativ. Das Konzept „Erinnerungskultur Bielefeld“ (2019) wurde mit einigen Erinnerungsinitiativen, städtischen und zivilgesellschaftlichen Institutionen unter der Leitung des Stadtarchiv Bielefeld gemeinsam erstellt. Auch an der weiteren Aktualisierung, Konzept- und Weiterentwicklung des Onlineportals können die Initiativen, Vereine, Institutionen und Bürger*innen partizipieren.

Dazu stehen dem Onlineportal zwei Gremien die „Offene Redaktion“ und die „Operative Redaktion“ sowie der „Expert*innenpool“ zur Seite (ausführliche Beschreibung im Redaktionsstatut (pdf)).

Offene Redaktion

Die Offene Redaktion ist als offenes Forum für alle Interessenten am Onlineportal konzipiert. Veranstalter ist das Stadtarchiv Bielefeld. Die Initiativen, Vereine, Institutionen und interessierten Bürger*innen bekommen die Möglichkeit, Impulse für das Onlineportal zu geben. Sie umfassen

  • Die Aufnahme von neuen Themen (mit Bezug auf 1933-1945)
  • Lob und Feedback
  • Kritik und Verbesserungsvorschläge

Die nächsten Sitzungen der Offenen Redaktion finden statt am:

  • 7. Februar 2023,
  • 29. August 2023 (ausgefallen)
  • 28. November 2023

Hier finden Sie die Protokolle der Offenen Redaktion.

Operative Redaktion

Die Operative Redaktion ist der ausführende Arm der Offenen Redaktion. Sie berät und steuert die vorgeschlagenen Impulse der Offenen Redaktion. Sie organisiert die kontinuierliche, inhaltliche und konzeptionelle Weiterentwicklung des Onlineportals. Zusammen mit den Autor*innen der „Spuren“ werden ebenso die Redaktionsprozesse realisiert. Derzeit ist die Operative Redaktion besetzt mit:

  • Nicole Gensior M.A.
  • Johannes Helfmann
  • Helmut Henschel B.A. (Stadtarchiv Bielefeld)
  • Dr. Christian Möller (Historisches Museum Bielefeld)
  • Diana Molt B.A.
  • Carsten Seichter (u.a. Historisches Museum Bielefeld)
  • Dr. Jochen Rath (Stadtarchiv Bielefeld)
  • Felix Tiemann B.A.
  • Jan-Willem Waterböhr M.A. (Stadtarchiv Bielefeld)

Expert*innenpool

Interessierte und fachkundige Bürger*innen können auch außerhalb der Offenen und Operativen Redaktion partizipieren. Als Expert*innen kann die Operative Redaktion direkt und inhaltlich unterstützt werden. Sie beraten und ergänzen die Redaktion in der Bearbeitung und Nachbearbeitung (Redaktionsprozess) der Spuren.

Sie können gerne jeder Zeit mitmachen!

Redaktion

Die Redaktion der Spuren wird von den Mitgliedern der Operativen Redaktion in Zusammenarbeit mit den Autor*innen und den Expert*innen des Expert*innenpools realisiert. Die eingereichten „Spuren“ der Autor*innen werden auf Orthographie, Grammatik und Sprache geprüft sowie auf inhaltliche Eignung für das Onlineportal. Dabei wird sie von Expert*innen aus dem Expert*innenpool unterstützt. Die Operative Redaktion arbeitet nach folgenden Prinzipien: