Letzte Briefe aus der Deportation Thekla Lieber war Jüdin, die sich am 8. Juli 1942 im Sammellager „Kyffhäuser“ einfinden musste. Die 60-jährige wurde erst zwei Tage zuvor über ihre Deportation benachrichtigt und schrieb an dem Nachmittag an ihren Schwiegersohn, Emil Jacobs-Ries, recht sachlich, dass sie wahrscheinlich dahin reist, wo Toni ist. Toni Lieber ist die […]
Die Deportation am 28. Juni 1943 war die letzte Verschleppung von Jüdinnen und Juden aus Bielefeld, die offiziell im Rahmen der „Endlösung der Judenfrage“ stattfand – weitere Deportationen fanden dennoch bis 1945 auch aus Bielefeld statt. Mit der Deportation vom 2. März 1943 nach Auschwitz war das „Umschulungslager“ in der Schlosshofstraße 73a offiziell aufgelöst worden. […]
Persönliches und Familie Wilhelm Hollmann wurde am 27. März 1896 in Gütersloh geboren und wohnte seit 1931 auf einem Kotten Holtkamp 23 in Brackwede (heute vermutlich Brockhagener Straße 288a). Ursprünglich war er als Stanzer tätig, aber nachdem er in den Ruhestand trat, widmete er sich 1931 einer anderen Leidenschaft: die Bibelforscherbewegung. Seine intensiven Studien führten […]
Florenz Schröder wurde am 1. August 1865 in Ummeln geboren und hat als Schulrektor der Volksschule Sieker gearbeitet. Nachdem er in Ruhestand versetzt wurde, ist dieser als Anhänger der Bekennenden Kirche („Bekenntnisgemeinde“) in Sieker in Erscheinung getreten. Verfolgt wurde er aufgrund seiner Anwesenheit bei einer Auseinandersetzung zwischen Anhängern der Deutschen Christen (DC) und der Bekennenden […]
„Über die bitteren Erfahrungen dieser Zeit hat sie wenig gesprochen, offenbar aber lange unter ihnen gelitten.“ (Sax-Demuth 1995) Else Zimmermann (geb. Schoenen am 14. August 1907 in Mönchengladbach, gest. 21. Juni 1995 in Hannover) war als „Frau Landrat“ von 1963 bis 1967 bundesweit die erste Frau in dieser Funktion. Doch nicht nur diese vier Jahre […]
Biographie und Herkunft Wilhelm Hünerhoff wurde am 6. Juni 1889 in Bielefeld geboren. Er stammt aus einer christlich geprägten Bauernfamilie und genoss eine bodenständige und fromme Erziehung bürgerlicher Prägung. Die Nähe zur pietistischen Erweckungsbewegung nach Johann Heinrich Volkening wurde sein Leben lang ein moralischer Kompass für Gerechtigkeit. 1914 trat Hünerhoff als Angestellter in die AOK […]
Verfolgungsschicksal und Tod Der 40 Jahre alte Bielefelder Metallarbeiter Hugo Ebert wurde zum 29. Januar 1943 durch das Wehrbezirkskommando Bielefeld zum aktiven Wehrdienst einberufen und in eine Strafkompanie geschickt (offiziell in eine sogenannte „Bewährungskompanie 999“). In das Visier der Verfolgungsbehörden war er allerdings schon Jahre zuvor geraten, als er wegen Verbreitung illegaler Schriften verhaftet und […]
Zu Zeiten des Nationalsozialismus gab es in Bielefeld etwa 20 „Judenhäuser“. Darunter versteht man Häuser, die ursprünglich jüdischen Bürgerinnen und Bürger gehört hatten und in die weitere Jüdinnen und Juden zwangsweise ziehen mussten. Diese Häuser wurden von der Gestapo überwacht. In vielen Fällen wurden seine Bewohner und Bewohnerinnen deportiert. So war dies ebenfalls in der […]