Gertrud Niessen, geborene Goder am 31. August 1897 in Neuss am Rhein, wurde von der Gestapo nach einem Haftbefehl auf Grund einer Anklage der „Wehrzersetzung“ und des „Heimtücke Gesetz“ am 27. Dezember 1944 festgenommen. Der HJ-Führer Karl Heinz Egidie, ein Freund des Sohnes Hermann, der auch in der Wehrmacht war, meldete sie an die Gestapo, […]
Franz Neukamp, geboren am 31. August 1889, ist ein Beispiel dafür, wie schwierig die Aufarbeitung von Verfolgung und schuld nach dem Zweiten Weltkrieg war. Er war der Sohn von Dr. Ernst Neukamp, Jurist und Reichsgerichtsrat in Leipzig, jüdischer Herkunft, und mit der Tochter des Bonner Historikers Friedrich von Bezold verheiratet. Aus dieser Ehe gingen ein […]
Etwa drei Monate vor der Kapitulation und dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa wurden am 13. Februar 1945 17 Jüdinnen und Juden aus Bielefeld (Liste) in das „Altenghetto“ Theresienstadt deportiert. Bei den Opfern handelte es sich überwiegend um Partnerinnen und Partner aus privilegierten „jüdischen Mischehen“ (Jargon der Nationalsozialisten) oder jenen, die zu einer anderen […]
So wendete sich Charlotte Daltrop am 12. Mai 1942 an ihre Kinder in England, bevor sie mit ihrem Mann Albert am nächsten Tag nach Theresienstadt deportiert wurde. Die Großmutter Selma lebte nicht mehr, sie wurde ein Jahr zuvor nach Theresienstadt deportiert und wahrscheinlich am 23. September 1942 in Treblinka oder Auschwitz ermordet. Charlotte Daltop Charlotte […]
Der ärztliche Bericht aus dem Jahr 1955 beginnt mit den Worten: „Er war bis zum Ausbruche der Verfolgungen ein gestandener Mann.“ Damit beschreibt die Medizinerin ihren Patienten Robert Nachmann, der zu dieser Zeit in Philadelphia lebte. In dem Attest wird er als depressiv und nervös beschrieben, mit einem schwachen Körperbau, was auf die schweren Misshandlungen […]
Am 9. Juni 1943, einen Tag bevor die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland (RVJD) aufgelöst wurde, erhielten zahlreiche jüdische Männer aus dem Bereich der Gestapoleitstelle Münster, die in sogenannter Mischehe lebten, noch ein Schreiben der RVJD-Bezirksstelle Westfalen. Sie hatten sich am 17. Juni bis 11 Uhr im Saal hinter der Gaststätte Kaiser, Schildescher Straße 47, […]
Nach der Zerstörung des Gestapo-Quartiers am Siekerwall 9 durch Bomben im September 1944 bezieht der letzte „Judenreferent“ der Gestapo sein Büro im ehemaligen Altenstift Upmannstraße 29. Zur Biographie und zum Werdegang Hermann Peters Hermann Peters wurde am 22. Juni 1906 in Warendorf geboren. Nach verschiedenen beruflichen Stationen wechselte er schließlich zur Schutzpolizeischule nach Münster. Anschließend […]
Zur Entstehung des „Judenreferats“ Die „Judenreferate“ bei den Gestapostellen bildeten sich erst nach dem Erlass der Nürnberger Rassegesetze (15. September 1935) heraus. Bei der Bielefelder Gestapo gehörte die Überwachung des jüdischen Bevölkerungsteils bis dahin in das Sachgebiet „Kirchen, Freimaurer, Juden“. Die Rassegesetzgebung brachte einen deutlichen Anstieg der Aufgaben und Aktivitäten mit sich. Schon im August […]