Am 9. Juni 1943, einen Tag bevor die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland (RVJD) aufgelöst wurde, erhielten zahlreiche jüdische Männer aus dem Bereich der Gestapoleitstelle Münster, die in sogenannter Mischehe lebten, noch ein Schreiben der RVJD-Bezirksstelle Westfalen. Sie hatten sich am 17. Juni bis 11 Uhr im Saal hinter der Gaststätte Kaiser, Schildescher Straße 47, […]
Nach der Zerstörung des Gestapo-Quartiers am Siekerwall 9 durch Bomben im September 1944 bezieht der letzte „Judenreferent“ der Gestapo sein Büro im ehemaligen Altenstift Upmannstraße 29. Zur Biographie und zum Werdegang Hermann Peters Hermann Peters wurde am 22. Juni 1906 in Warendorf geboren. Nach verschiedenen beruflichen Stationen wechselte er schließlich zur Schutzpolizeischule nach Münster. Anschließend […]
Zur Entstehung des „Judenreferats“ Die „Judenreferate“ bei den Gestapostellen bildeten sich erst nach dem Erlass der Nürnberger Rassegesetze (15. September 1935) heraus. Bei der Bielefelder Gestapo gehörte die Überwachung des jüdischen Bevölkerungsteils bis dahin in das Sachgebiet „Kirchen, Freimaurer, Juden“. Die Rassegesetzgebung brachte einen deutlichen Anstieg der Aufgaben und Aktivitäten mit sich. Schon im August […]
Zu Biographie und Werdegang des „Judenreferenten“ Wilhelm Pützer Wilhelm Pützer wurde am 5. Mai 1893 in Kerperscheid (Kreis Schleiden) als Sohn eines Landwirts geboren. Pützer, von Beruf Kellner, diente von 1915 bis 1918 an der Westfront. 1921 trat er in den Dienst der Schutzpolizei in Köln. 1925 heiratete Pützer; die Ehe blieb kinderlos. 1930 wechselte […]
Listenführer der KPD für die Wahl zur Bielefelder Stadtverordnetenversammlung im März 1933 Knapp zwei Monate nach der Machteroberung durch die Nationalsozialisten fanden auch in Bielefeld am 5. und 12. März 1933, trotz massiver Störungen, mit den Reichstag- bzw. Kommunalwahlen formal noch demokratische Wahlen statt. Für die Wahl zur Stadtverordnetenversammlung stellte die Bielefelder Kommunistische Partei Deutschlands […]
Sein Kampf gegen den Nationalsozialismus Leben in der Illegalität unter “menschenunwürdigen Bedingungen” Am Tag der Kommunalwahl am 12. März 1933 hielt sich der gewählte KPD-Abgeordnete der Bielefelder Stadtverordnetenversammlung Hermann Wörmann nicht mehr in seiner Wohnung in der Althoffstraße 14 auf. Zitat aus den Wiedergutmachungsakte seiner Witwe Hedwig Wörmann: “Nach der sogenannten Machtübernahme setzte mein Mann […]
Frauen werden oft als wichtige Unterstützerinnen für Widerstandskämpfer im Kampf gegen Faschismus vergessen. Ohne sie wäre eine Widerstandsarbeit kaum möglich gewesen. „Die im Hintergrund sieht man nicht.“ (frei nach Bertolt Brecht) Im „5. Kanton“, ein Bielefelder Arbeiterviertel im Osten der Stadt, gibt es Widerstand. Die Frauen im Viertel leisten Widerstand. Flugblätter werden geschrieben und verteilt, […]
“Termin der Eheschließung: Anfang März.” Recht unspektakulär kommen diese Worte daher, wie sie sich in den Unterlagen des Standesamts Brackwede aus dem Jahr 1943 finden lassen. Am 10. Februar hatten sich der 23-jährige Adolf Wagner und die etwa ein Jahr ältere Frieda Stein auf den Weg dorthin gemacht, um ihren Willen zur Eheschließung bekannt zu […]