Familienleben Das Ehepaar Paul und Selma Löwenthal fiel der Deportation nach Riga am 13. Dezember 1941 zum Opfer. Gershon Paul Löwenthal, der 1890 in Eberswalde geboren wurde, war Architekt und führte in Bielefeld in der heutigen August-Bebel-Straße ein Bautechnisches Büro. Spuren seines Schaffens sind auch heute noch in Bielefeld zu sehen. Er konzipierte das „Harms-Haus“ […]
Ein Erinnerungsort zum Gedenken an die Opfer von Zwangssterilisationen während der Zeit des Nationalsozialismus in Bethel befindet sich auf dem Bethelplatz. Die Stele der Bielefelder Künstlerin Gabriele Undine Meyer wurde am 18. Juni 2000 in einem Festakt feierlich eingeweiht. Vorbereitet und umgesetzt wurde das Mahnmal vom Forum TRIALOG, einem Zusammenschluss von Psychiatrieerfahrenen, Angehörigen und Mitarbeitenden, […]
Adalbert Weiß wurde am 7. Februar 1910 in Emleben im heutigen Thüringen geboren. Später betrieb er mit seinem vermutlich in Bergen-Belsen umgekommenen Schwiegervater Robert Weiß und weiteren Familienmitgliedern ein Marionettentheater. Im September 1939 kam er mit seiner Ehefrau Emma Meißner geb. Stein (*19. November 1919) und zwei Kindern in die Gemeinde Brackwede, welche sie im […]
Das Veranstaltungs- und Versammlungshaus „Kyffhäuser“, dass 1944 bei einem Bombenangriff total zerstört wurde, stand an der Stelle des heutigen Telekom-Parkhauses an der Nordseite des Kesselbrinks. Auch in der Zeit des Nationalsozialismus war dies ein belebter Platz mitten in Stadt; nicht weit entfernt vom Hauptbahnhof. Die Straßenbahnlinie 3 führte damals direkt am „Kyffhäuser“ vorbei. Der große […]
Am 20. Januar 1942 begann in Bielefeld eine Serie von Auktionen, die in der Turnhalle der Bückardtschule startete, vor allem aber in der Versteigerungshalle Am Bach 12a stattfand. Mobiliar, Textilien und Haushaltsgegenstände der 80 am 13. Dezember 1941 vom Hauptbahnhof nach Riga deportierten Bielefelder Jüdinnen und Juden wurden meistbietend versteigert. In den sechs Wochen zwischen […]
Die Anfänge Nach der nationalsozialistischen Gewaltaktion vom November 1938 verboten die Machthaber fast sämtliche jüdischen Organisationen, verwiesen jüdische Kinder aus den Schulen und schlossen Juden von der staatlichen Fürsorge aus. Ab Februar 1939 bildete sich mit der RVJD eine neue jüdische Selbstverwaltung heraus. Die bisherigen Landesverbände jüdischer Gemeinden wurden zu Bezirksstellen, so auch der Verband […]
Ludwig Meyers Eltern waren der Viehhändler und Schlachter Moritz Meyer (1864-1940) und Rahel Meyer geb. Eltzbacher (1873-1931). Sein Bruder war Adolf Meyer (1904-?). 1920 zog Ludwig vom Elternhaus Kreuzstr. 42 nach Berlin, wohnte danach in Magdeburg, Quedlinburg, Oberhausen und Krefeld. Seit 1932 lebte er wieder im Haushalt seines stark sehbehinderten Vaters und arbeitete als dessen […]
Karola Labandter geb. Grünewald erlebte ihren 45. Geburtstag nicht mehr. Die gelernte Verkäuferin, die am 14. September 1900 in Bielefeld-Schildesche geboren worden war, lebte in Bielefeld und erfuhr bereits vor der Deportation nach Riga im Dezember 1941 gesellschaftliche Stigmatisierung und politische Ausgrenzung, da sie als „Volljüdin“ gezwungen war, im öffentlichen Raum einen Judenstern zu tragen. […]