Im November 1942 erfuhr der Wehrmachtssoldat Friedrich Brand vor Stalingrad aus einem Brief seiner Schwester, dass er in den Besitz eines Klaviers gekommen war. Das Klavier stand im Salon des Hauses Laerstraße 9 in Bielefeld. Dort hatte sich seit über zehn Jahren der Firmensitz des Wäscheproduzenten „S. Stern & Sohn“ befunden, der von Martha Stern […]
Kindheit der Brüder Cosmann in Bielefeld Familie Cosmann ist 1925 als junge Familie aus Elberfeld nach Bielefeld in die Lützowstraße 11 (Heute Karl-Eilers-Straße 11) umgezogen. Die Familie bestand aus dem am 22. Mai 1920 geborenen Ernst, seinem mittleren Bruder Werner, der am 22. November 1922 und dem jüngsten Bruder Heinz, der am 22. September 1924 […]
Von der Verfolgung zur Befreiung Während des Zweiten Weltkrieges wurde Karl Krietsch aufgrund seiner Zugehörigkeit zu den damals verbotenen Bibelforschern, den Zeugen Jehovas, vom 23. Oktober 1940 bis zum 31. Juli 1945 inhaftiert. Grund dafür war, dass er an Versammlungen der Zeugen Jehovas weiterhin teilnahm. Er verbrachte diese Zeit im Konzentrationslager Sachsenhausen und im Zweiglager […]
Inhaftierung in Werther und Buchenwald Als am 10. November 1938, nach der sogenannten Reichspogromnacht, die Fensterscheiben im Hause des Textilhändlers Feodor Sachs in Werther mutwillig zerstört wurden, war zufällig sein Sohn Julius Sachs zu Besuch. 1909 in Werther geboren, hatte er dort die Volksschule besucht und eine Lehre gemacht, bevor er Werther verließ. Statt in […]
„Drück weiter die Daumen für uns. […] Morgen früh geht der Zug gegen halb 10h, aber wir werden schon gegen 6-7h abgeholt. Das Gepäck brauchen wir nicht zu tragen.“ (Hoffmann 2007, S. 107), schrieb Lotte Windmüller am 1. März 1943 ihren Angehörigen, nachdem sie in die Vereinshalle „Eintracht“ gebracht wurde. Sie wusste vermutlich schon, dass […]
1944 sollte Artur Ladebeck auf Grund seiner politischen Interessen in ein Konzentrationslager deportiert werden, doch seine Magengeschwürerkrankung rettete ihn vor diesem Elend. Artur Ladebeck begann seine Karriere als Lehrer und später auch Rektor einer Volkshochschule, doch nach seinem Beitritt zur SPD wurde er 1933 aus dem Schuldienst entlassen. Er wurde als Gefahr für den Staat […]
Am 31. Juli 1942 gegen Mitternacht verließ der Deportationszug Da 77 Münster und fuhr über Osnabrück und Bielefeld nach Theresienstadt. Es war der vierte Deportationszug über Bielefeld zur „Umsiedlung“ von Jüdinnen und Juden. Die Nationalsozialisten verschleierten damit sprachlich einen zentralen Baustein des Holocaust. In Bielefeld mussten 590 Personen zusteigen. Sie erreichten den Bahnhof Bohosovice (ehem. […]
Am 31. März 1942 fand die zweite Deportation von Jüdinnen und Juden aus Bielefeld statt. Der erste („Koppelzug“) von insgesamt vier Zügen dieser Welle aus dem Deutschen Reich startete in Gelsenkirchen und fuhr über Münster, Bielefeld, Hannover und Braunschweig. Die drei weiteren Züge kamen aus Theresienstadt und Berlin. Ziel aller Züge war das Ghetto in […]