Am 2. November 1938 wurde der traditionsreiche Berufsbekleidungshersteller „M. Mosberg“ aus der Gewerbekartei gelöscht. Im Rahmen einer regelrechten „Arisierungs“-Welle gingen Unternehmen aus jüdischem Eigentum 1938 an „Arier“ über. Bis August waren in Bielefeld bis zu 70 Firmen verkauft worden, danach beschleunigte sich der Ausschaltungsprozess massiv. Anfang 1939 waren die übrigen 58 Firmen fast ausnahmslos „arisiert“ […]
Als Paul (*20. April 1912) und Leonhard Heilbronn am 21. Februar 1940 an dem alten Gutshof an der Schloßhofstraße 73a in Bielefeld ankamen, dürfte Hoffnung in ihnen aufgekommen sein. Sie hatten zu diesem Zeitpunkt bereits Terror und Strapazen überstanden und standen vor einem „Jüdischen Umschulungslager“. Die Jahre zuvor waren hart gewesen: Die Heilbronns waren eine […]
Das Haus und seine Eigentümer Am 5. Januar 1968 listete die Jüdische Kultusgemeinde Bielefeld gegenüber dem städtischen Amt für Wiedergutmachung insgesamt 19 „Judenhäuser“ alphabetisch auf. Ganz am Ende erschien das Haus Wertherstraße 6. Die Witwe Amalie Brune hatte es 1900 durch den Baumeister Alexander Trappen (1853-1930) errichten lassen. 1910 zogen der Bankier Hermann Paderstein (1840-1921) […]
Das Haus Jöllenbecker Straße 51 Unscheinbar zeigt sich das 1890 erbaute Haus Jöllenbecker Straße 51 heute. Bauherren und erste Eigentümer waren der Viehhändler Markus Greve (1850-1896) und seine Ehefrau Luise Greve geb. Bauch (1862-1919). Nach dem frühen Tod ihres Ehemanns betrieb die Witwe Luise dort spätestens seit 1899 einen Kolonialwarenladen/Kleinhandel, den die ältere Tochter Paula […]
Text des Mahnmals “JEDE ERMORDETE, JEDER ERMORDETE HAT EINEN NAMEN Bielefeld war in zweifacher Hinsicht mit der Vernichtung der europäischen Juden verbunden. Die Stadt war vor 1933 die Heimat einer größeren jüdischen Gemeinde, die fast vollständig ausgelöscht wurde. Auf den Tafeln stehen die Namen und Geburtsdaten von Menschen, die zwischen 1933 und 1945 als Juden […]