Am 13. Dezember 1941 wurden 420 Jüdinnen und Juden von Bielefeld aus in das Ghetto „Riga“ deportiert. Für die meisten von ihnen war unsere Stadt Ausgangspunkt für die „Reise“ in den Tod. Nach kurzer Fahrt kamen die Deportationsopfer, die vor dem Sammellager „Kyffhäuser“ in Stadtbusse gestiegen waren, am Haupt- und Güterbahnhof an. Ihr Handgepäck und […]
Am 31. März 1942 fand die zweite Deportation von Jüdinnen und Juden aus Bielefeld statt. Der erste („Koppelzug“) von insgesamt vier Zügen dieser Welle aus dem Deutschen Reich startete in Gelsenkirchen und fuhr über Münster, Bielefeld, Hannover und Braunschweig. Die drei weiteren Züge kamen aus Theresienstadt und Berlin. Ziel aller Züge war das Ghetto in […]
Ab 1933 wurde der Bielefelder Familie Dreyer Stück für Stück die Existenzgrundlage entzogen. Am 7. September 1938 mussten sie ihre Heimat in Richtung Südafrika verlassen. Fest in Bielefeld verankert Felix Dreyer, der Vater der Familie (geb. 24. Mai 1874 in Bielefeld), war Arzt. Die Praxis von Dr. Dreyer befand sich mit im Wohnhaus der Familie, […]
Die Transporte nach Riga waren Bestandteil der zweiten Deportationswelle, die am 8. November 1941 begann und bis zum 6. Februar 1942 andauerte. Auch aus Bielefeld und Umgebung standen über 400 jüdische Bürger auf den Listen, die für Bielefeld vor dem Einmarsch der Alliierten vernichtet wurden. Inzwischen ist es dank Forschungsarbeiten gelungen, diese Listen zu rekonstruieren. […]
Das Veranstaltungs- und Versammlungshaus „Kyffhäuser“, dass 1944 bei einem Bombenangriff total zerstört wurde, stand an der Stelle des heutigen Telekom-Parkhauses an der Nordseite des Kesselbrinks. Auch in der Zeit des Nationalsozialismus war dies ein belebter Platz mitten in Stadt; nicht weit entfernt vom Hauptbahnhof. Die Straßenbahnlinie 3 führte damals direkt am „Kyffhäuser“ vorbei. Der große […]
Am 20. Januar 1942 begann in Bielefeld eine Serie von Auktionen, die in der Turnhalle der Bückardtschule startete, vor allem aber in der Versteigerungshalle Am Bach 12a stattfand. Mobiliar, Textilien und Haushaltsgegenstände der 80 am 13. Dezember 1941 vom Hauptbahnhof nach Riga deportierten Bielefelder Jüdinnen und Juden wurden meistbietend versteigert. In den sechs Wochen zwischen […]
Die Anfänge Nach der nationalsozialistischen Gewaltaktion vom November 1938 verboten die Machthaber fast sämtliche jüdischen Organisationen, verwiesen jüdische Kinder aus den Schulen und schlossen Juden von der staatlichen Fürsorge aus. Ab Februar 1939 bildete sich mit der RVJD eine neue jüdische Selbstverwaltung heraus. Die bisherigen Landesverbände jüdischer Gemeinden wurden zu Bezirksstellen, so auch der Verband […]
Nach beinahe einem Vierteljahrhundert in ihrer Wohnung in der Bahnhofstraße 27 brach am 30. Mai 1939 ihr letzter Tag im nun leer gewordenen elterlichen Zuhause an. Erna (*24. Februar 1883) und Flora (*10. April 1881) Heine waren echte Bielefelderinnen – sie waren hier geboren worden und hatten den Großteil ihres Lebens hier verbracht. Beide waren […]