Theodor Hirsch wurde am 30. März 1942 in seiner Wohnung abgeholt und mit anderen Juden und Jüdinnen in „Kyffhäuser“ am Kesselbrink einquartiert. Dort wurden sie bis zur Deportation am nächsten Morgen festgehalten. Am 31. März 1942 wurde Theodor Hirsch zusammen mit 44 anderen Juden und Jüdinnen, welche als in Bielefeld wohnhaft registriert waren, gezwungen in den Zug einzusteigen. Der Zug sollte ursprünglich nach Trawniki bei Lublin, zu den SS- Ausbildungs- und Arbeitslagern, fahren. Dieser wurde aber kurzfristig nach Warschau, in das überfüllte Warschauer Ghetto umgeleitet und ist mit etwa 1.000 Juden und Jüdinnen am 2. April in Warschau eingetroffen. Dort ist er vermutlich umgekommen. Er wurde am 8. Mai 1945 für Tod erklärt.
Theodor Hirsch wurde am 6. Mai 1884 in Homburg im Saarland geboren. Im jungen Alter begann er eine Lehre als Metzger. Im Jahr 1900 war er als Viehhändler selbstständig. Diesen Beruf übte er bis zum Jahr 1924 aus. Während dieser Zeit wurde am 8. Mai 1913 seine Tochter Lucy Hirsch geboren. Im Jahr 1924 sind sie zusammen nach Wiedenbrück gezogen, wo er als Angestellter in einer Sperrholzfabrik der Familie Thalheimer gearbeitet hat. Aufgrund seiner jüdischen Abstammung wurde er zum 31. Oktober 1938 entlassen. Nach der Entlassung ist er allein nach Bielefeld gezogen, wo er bis zu seiner Deportation im Jahre 1942 gelebt hat. Er war von 19. September 1941 bis zum 29. März 1942 verpflichtet, den sogenannten Judenstern zu tragen. Aufgrund der rassischen Entlassung und das Tragen des Judensterns war Theodor nicht mehr in der Lage einen Beruf auszuüben. Er wurde zur Zwangsarbeit, des Arbeitseinsatzes der jüdischen Verfolgten in Bielefeld, verpflichtet.
Seine Tochter Lucy ist von Wiedenbrück aus in die USA geflüchtet und hat den Krieg überlebt.
Spur aufgenommen und Recherche
Jonas Bediroglu, Kati Schönberger
Rudolf Rempel Berufskolleg Bielefeld