„…alles vergebens wir kommen vorläufig nicht fort…“ Emil Weiss, geb. am 1. Mai 1880 in Bielefeld schrieb diese Worte am 31. Mai 1939 in sein Tagebuch. Die für den 15. Juni 1939 geplante Auswanderung seiner Frau Anne, geb. Plaut am 4. Juli 1894 in Eschwege, seiner Tochter Lore, geb. 28. November 1932 in Bielefeld und […]
Luis oder Louis, geboren am 8. Dezember 1956 in Schötmar und Berta Rieke Hamlet, geb. Nathan am 25. Januar 1869 in Jöllenbeck (es liegen unterschiedliche Geburtsdaten vor) hatten neun Kinder. Ihr Kind Margarethe wurde nur knapp ein halbes Jahr alt (29. Oktober 1889 bis 2. Februar 1899). So kommt es, dass sich Ruth, die jüngste […]
Betty Rosenthal wurde am 7. Juli 1884 in Schwerte geboren. Sie arbeitete als Hausangestellte. In Bielefeld wohnte sie ab dem 5. Januar 1939 in der Rathausstraße 9 sowie in den „Judenhäusern“ Blumenstraße 18 (ab dem 1. August 1939), Lützowstraße 10 (ab dem 28. August 1939) und Ritterstraße 57 (ab dem 1. September 1940). Abgemeldet wurde […]
Eine Mesusa am Türrahmen Eine Bielefelderin, die in dem Haus Engersche Straße 3 (damals: Engersche Str. 103) aufgewachsen ist – ihr Vater hatte dort als Postbeamter eine Wohnung bekommen – hat ihrer Tochter von der Mesusa erzählt, die beim Einzug am Türrahmen befestigt war und noch an die früheren jüdischen Bewohner erinnerte. Im Zusammenhang mit […]
Koscheres Fleisch Pauline Grünewald, geb. Löwenstein am 21. Mai 1864 und ihr Mann Sally, geb. am 27. Januar 1873 in Schildesche, verst. am 9. April 1940, hatten eine Schlachterei mit einem Verkaufsladen. In der Reichspogromnacht am 9. November 1938 wurden die Schaufensterscheiben eingeschlagen – für den Schaden mussten die Grünewalds selbst aufkommen. Nach dem Sterbebuch […]
Mitten in Schildesche Der Viehhändler Leopold Grünewald, geb. am 24. April 1884 in Schildesche, und seine Ehefrau Grete, geb. Steinweg am 14. September 1890 in Laasphe, verw. Blumenfeld, lebten direkt am Kirchplatz. In ihrem Haus An der Stiftskirche 11 lebte außerdem die unverheiratete Schwester von Leopold – Rosalie Grünewald 3. Mai 1877. Alle drei Personen […]
Inhaftierung in Werther und Buchenwald Als am 10. November 1938, nach der sogenannten Reichspogromnacht, die Fensterscheiben im Hause des Textilhändlers Feodor Sachs in Werther mutwillig zerstört wurden, war zufällig sein Sohn Julius Sachs zu Besuch. 1909 in Werther geboren, hatte er dort die Volksschule besucht und eine Lehre gemacht, bevor er Werther verließ. Statt in […]
„Drück weiter die Daumen für uns. […] Morgen früh geht der Zug gegen halb 10h, aber wir werden schon gegen 6-7h abgeholt. Das Gepäck brauchen wir nicht zu tragen.“ (Hoffmann 2007, S. 107), schrieb Lotte Windmüller am 1. März 1943 ihren Angehörigen, nachdem sie in die Vereinshalle „Eintracht“ gebracht wurde. Sie wusste vermutlich schon, dass […]