Am 31. August 2005 wurde mit einem Festakt ein Gedenkstein vor dem Dankort in Bethel eingeweiht. Er soll an all diejenigen Männer und Frauen erinnern, die in den Jahren zwischen 1941 und 1945 Zwangsarbeit in den von Bodelschwinghschen Anstalten leisten mussten. Mit Beginn der 2000er Jahre gewann in Deutschland das Thema der Zwangsarbeit im Nationalsozialismus […]
Richard Wilmanns (1880-1958), seit 1910 Chirurg in den v. Bodelschwinghschen Anstalten, positionierte sich früh und positiv zur Sterilisation ohne Zustimmung der zu Operierenden und er führte noch vor Inkrafttreten des „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ (GzVeN) Sterilisationen durch. Das kritische Diktum von Hans-Walter Schmuhl, Bethel sei „Schrittmacher und Vorreiter“ (Schmuhl 2013, S. 323) im Sterilisierungsprogramm […]
Berta und Artur Sachs waren unter den insgesamt 420 Personen, die am 13. Dezember 1941 mit dem ersten Deportationszug aus der Region Osnabrück und Bielefeld in den Osten „umgesiedelt“ wurden. Sie bestiegen den Zug in Bielefeld, nachdem sie drei Nächte im Kyffhäuser mit anderen Jüdinnen und Juden zusammengepfercht verbringen mussten. Die erste Station ihres nun […]
Eine Grabstätte auf dem Neuen Friedhof in Bethel, inmitten der Gräber befindet sich ein großer Erinnerungsstein. Insgesamt 13 Mädchen und junge Frauen sind hier bestattet, umgekommen bei einem Luftangriff in der Nacht vom 18. auf den 19. September 1940. Zu ihnen gehört die 25-jährige Irmgard Hemme. Der Krieg, den Deutschland gut ein Jahr zuvor entfacht […]
Der Vorstand der v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel tagte am 25. Juli 1940 im Haus Burg, dem Sitz der Hauptverwaltung und gleichzeitig Wohnhaus des Anstaltsleiters Friedrich v. Bodelschwingh (1877-1946). Hier wurde unter Federführung von Bodelschwingh am 25. Juli 1940 ein bedeutender Beschluss gefasst: „die Ausfüllung der Fragebogen, die der Anstalt zugesandt wurden“ sei abzulehnen. Was wusste […]
Am 21. September 1940 wurde Dorothea Ahrndt aus ihrem Betheler Pflegehaus in die Provinzialheilanstalt Wunstorf gebracht. Sie lebte seit 1935 in Bethel, erst im Haus Alt-Bethphage, dann in Bethabara und schließlich in Bersaba. Dorothea Ahrndt wies eine angeborene Syphilis auf, in deren Folge epileptische Anfälle auftraten; sie galt auch als „schwachsinnig“. Die verminderte Intelligenz konnte […]
In Wolbeck bei Münster lernte Berta Heilbronn 1940 Artur Sachs kennen. Sie wohnte bei dem Bruder ihres Vaters und wartete „auf gepackten Koffern“ auf ihre Ausreise. Sie hatte alle Papiere zusammen und stand auf der Warteliste für ein Visum nach Amerika. Artur wohnte in Werther und pendelte von dort täglich nach Bielefeld in die Fahrradfabrik […]
Robert Heine wurde am 15. November 1891 als Sohn von Simon und Jenni Heine, geborene Schönfeld, in Bielefeld geboren. Er wurde von Beruf Handlungsgehilfe und arbeitete vor 1909 u.a. in Detmold (später auch kurzzeitig in Münster). In jenem Jahr kehrte er nach Bielefeld zurück. Seine Ehefrau Sophie Cohen (*17. April 1896) stammte aus Bonn. Sie […]