Franz Salomon Friedmann wird am 20. Juni 1871 in Breslau geboren. Er geht, wie sein Vater, ins Textilgeschäft und zieht als junger Mann nach Essen. Dort heiratet er Johanna Altmann und bekommt mit ihr drei Kinder: Paul, Lotte und Karl. 1910 zieht die Familie nach Bielefeld, wo Franz das Kaufhaus „Franz Friedmann“ gründet. Franz Friedmann […]
Am 9. Juni 1943, einen Tag bevor die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland (RVJD) aufgelöst wurde, erhielten zahlreiche jüdische Männer aus dem Bereich der Gestapoleitstelle Münster, die in sogenannter Mischehe lebten, noch ein Schreiben der RVJD-Bezirksstelle Westfalen. Sie hatten sich am 17. Juni bis 11 Uhr im Saal hinter der Gaststätte Kaiser, Schildescher Straße 47, […]
Nach der Zerstörung des Gestapo-Quartiers am Siekerwall 9 durch Bomben im September 1944 bezieht der letzte „Judenreferent“ der Gestapo sein Büro im ehemaligen Altenstift Upmannstraße 29. Zur Biographie und zum Werdegang Hermann Peters Hermann Peters wurde am 22. Juni 1906 in Warendorf geboren. Nach verschiedenen beruflichen Stationen wechselte er schließlich zur Schutzpolizeischule nach Münster. Anschließend […]
Der jüdische Unternehmer Gustav Stern (1859 – 1916) errichtete das Haus 1902 als Produktionsstätte seiner Wäschefabrik S. Stern & Sohn. Nach seinem Tod übernahm seine Ehefrau Julie, geborene Sondermann (1874 – 1940) die Geschäfte. Nachdem Russland infolge des Ersten Weltkriegs als Absatzmarkt weggefallen war, tat die Inflation 1923 ein Übriges: Der Absatz sank und die […]
Das Gesellschaftshaus „Eintracht“ am Klosterplatz war insgesamt vier Mal eine Sammelstelle für Jüdinnen und Juden, bevor sie deportiert wurden. Die Deportationen fanden jeweils am 31. Juli 1942 nach Theresienstadt, am 2. März 1943 nach Auschwitz, am 12. Mai 1943 nach Theresienstadt und am 19. September 1944 nach Elben und Zeitz statt. Aufzeichnungen über die Situation […]
Am 31. März 1942 verließ ein Deportationszug nach Warschau den Bahnhof von Bielefeld. Unter den 316 – 325 Jüdinnen und Juden, die aus Bielefeld und Umgebung „in den Osten evakuiert“ werden sollten, befand sich auch Palmyra Berg, geborene Goldstein am 24. Juni 1892 in Werther/Westfalen. Laut Eintrag im Hausbuch der Lützowstraße 10 (heute Karl-Eilers-Straße 10) […]
Diskriminierung und Ausgrenzung Berta Berghausen, geborene Grüneberg am 27. Oktober 1876 in Hachen/Westfalen, lebte mit ihrer Familie über 25 Jahre in Lünen in der Langen Straße. Ihr Mann Robert, geboren 29. September 1867 in Lüdenhausen war Viehhändler. Sie hatten drei gemeinsamen Kinder: Julius, geboren am 8. Dezember 1908 in Brake, Irmgard, geboren am 17. November […]
Im November 1942 erfuhr der Wehrmachtssoldat Friedrich Brand vor Stalingrad aus einem Brief seiner Schwester, dass er in den Besitz eines Klaviers gekommen war. Das Klavier stand im Salon des Hauses Laerstraße 9 in Bielefeld. Dort hatte sich seit über zehn Jahren der Firmensitz des Wäscheproduzenten „S. Stern & Sohn“ befunden, der von Martha Stern […]