Herta Goldstein, geboren 1888, war die jüngste von drei Schwestern der Familie Goldstein: Meta Goldstein, geboren 1882 und Clara, geboren 1883. Die Eltern waren Mathilde Goldstein, geb. Ruhstatt und Menke Goldstein, genannt Max, eines Kaufmanns in Bielefeld. Die Familie war im Jahr 1913 aus Halle in Westfalen nach Bielefeld gekommen. Herta Goldstein war Krankenschwester. Es […]
Albert Davids wurde am 12. Oktober 1906 in Billerbeck im Münsterland geboren. Er kam am 1. Juli 1940 nach Bielefeld und musste hier Zwangsarbeit leisten (in der Sprache der Zeit hieß das euphemistisch: „Arbeitseinsatz“.) Während dieser Zeit wohnte er in den „Judenhäusern“ Ritterstraße 75 und Mühlenstraße 7. Sein Bruder Julius, der nach Santiago de Chile […]
In der Pogromnacht am 9. November 1938 brannten an vielen Orten des Deutschen Reichs die Synagogen und jüdische Geschäfte wurden zerstört, geplündert und verwüstet. Das geschah auch bei der Firma für Lederwaren Gottlieb Vogt in der Ritterstraße 75 in Bielefeld. Bernhard Buchholz betrieb sie zusammen mit seiner Frau Irmgard Buchholz, geb. Hellwitz. Beide waren 1933 […]
Erich Cohn wurde am 16. Mai 1913 in Berlin geboren. Wie viele Jüdinnen und Juden wurde er ab 1938 zum „geschlossenen Arbeitseinsatz“ verpflichtet und gelangte so im April 1939 nach Bielefeld. Diese Form der Zwangsarbeit war seit 1938 nach und nach allen arbeitslosen Jüdinnen und Juden im Deutschen Reich auferlegt worden – von denen viele […]
Um 10:00 Uhr vormittags, am 20. Januar des Jahres 1942, begann die Versteigerung der Besitztümer von Gustav und Henriette Boas. Gustav Boas und seine Frau Henriette betrieben gemeinsam ein Wäschereigeschäft in der Kronenstraße 4. Henriette (*16. Januar 1882 in Bielefeld) übernahm das Geschäft nach dem Tod ihres Vaters. Hirsch Strauß, ihr Vater, hatte das Geschäft […]
Eintreffen im Sammellager Die Deportation nach Riga am 13. Dezember 1941 war die erste Abschiebung von Jüdinnen und Juden aus Ostwestfalen-Lippe. Es geschah am helllichten Tag: Am 10. Dezember trafen die ersten Jüdinnen und Juden, die zwei Tage später deportiert wurden, im Sammellager „Kyffhäuser“ am Kesselbrink ein, einem belebten Platz mitten in der Stadt. Dieses […]
Bau, Ausstattung und Einrichtung Im Zuge der nationalsozialistischen Aufrüstungspolitik entstanden in den 1930er Jahren zunächst zwei Bekleidungsämter der Luftwaffe – in Berlin und Sonneberg. Ab 1938 wurde in Bielefeld ein weiteres gebaut. Es umfasste, nach den Plänen des Wuppertaler Architekten Peter Klotzbach, ein etwa 45.000 m2 großes Fabrikgebäude und rund 244 Wohnungen in der „Luftwaffensiedlung“ […]
Das neue „Horst-Wessel-Haus“ Im Sommer 1936 übernahm die NSDAP-Kreisleitung mit Parteigliederungen den Bau an der damaligen Hindenburgstraße 13, nachdem das Finanzamt ein neues Dienstgebäude Ravensberger Straße 125 bezogen hatte. Wie bereits die frühere Parteizentrale Wilhelmstraße 6 wurde er nach dem in Bielefeld geborenen und in Berlin ermordeten SA-Mann Horst Wessel (1907-1930) benannt, so die Westfälischen […]