Eine junge Frau in Bielefeld Eine mutige Christin und „Bibelforscherin“ (Zeugen Jehovas), die auch während ihrer Haft an ihrem Glauben festhielt, war eine junge Frau aus Bielefeld. Sie hieß Frieda Laarmann und wurde am 1. Januar 1902 in Münster geboren. Mit 15 Jahren zog sie zusammen mit ihren Eltern Gustav Laarmann und Auguste Laarmann, geborene […]
Am 18. Oktober 1938 erreichte das Standesamt Bielefeld im Spiegelshof, Kreuzstraße 20, ein Antrag auf Beischreibung jüdischer Zwangsvornamen. Zwei Monate zuvor hatte das NS-Regime ein Gesetz erlassen, das Jüdinnen und Juden verpflichtete, ab dem 1. Januar 1939 einen ergänzenden Vornamen zu führen und ihn dem zuständigen Standesamt und der Meldebehörde anzuzeigen: Männer „Israel”, Frauen „Sara”. […]
Am 23. Januar 1942 fanden in der Versteigerungshalle Am Bach 12a Auktionen statt. Die vom Finanzamt bestellten Gerichtsvollzieher Karl Diestelhorst (1890-1948) und Rudolf Ulbricht (1880-1959) versteigerten dort entzogenes Vermögen der knapp sechs Wochen zuvor, am 13. Dezember 1941 nach Riga deportierten Jüdinnen und Juden aus Bielefeld: „Schränke, Tische, Möbel, Bettstellen, Bilder, Haus- und Küchengeräte, Geschirr […]
Die Liste enthält die Namen der Jüdinnen und Juden, die am 13. Dezember 1941 als wohnhaft in Bielefeld registriert waren. Da keine zeitgenössische Liste für die Deportation aus Bielefeld nach Riga überliefert wurde, ist die Rekonstruktion nicht abgeschlossen und wird fortlaufend weitergeschrieben. Bestehende Rekonstruktionsversuche beinhalten unterschiedliche Anzahlen von deportierten Jüdinnen und Juden. Die Angaben schwanken […]
Das Opfer Der Abend des 2. Mai 1943 sollte dem 17-jährigen Messdiener der Jodokuskirche in Bielefeld, Heinz-Udo Hallau, zum Verhängnis werden. Auf dem Heimweg wurden er und einige andere Jugendliche von einer Streife der Hitlerjugend (HJ) aufgegriffen. Aufgrund fehlender Ausweispapiere wurde er in die Banndienststelle 158 der HJ (Koblenzer Straße 7) gebracht. Dort wurde er […]
1938 wurde die Politik der Nationalsozialisten für die Juden immer unerträglicher, so dass einige von ihnen über eine Auswanderung nachdachten. Auch der Steinzeitforscher Siegfried Junkermann bereitete seine Ausreise nach England vor. Er war der Begründer der Archäologie in unserer Region. 1922 hat er die „Arbeitsgemeinschaft für Vorgeschichte für Minden-Ravensberg und Lippe“ gegründet und war bis […]
Die neue Synagoge an der Turnerstraße wurde am 5. Oktober 1905 für die gewachsene jüdische Gemeinde in einem feierlichen Akt, im Beisein vieler städtischer und auswärtiger Honoratioren und Gäste eingeweiht. Bereits 33 Jahre später, in der sog. „Reichskristallnacht“ vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Bielefelder Synagoge, wie so viele in Deutschland, ein […]
Das Haus und seine Eigentümer Am 5. Januar 1968 listete die Jüdische Kultusgemeinde Bielefeld gegenüber dem städtischen Amt für Wiedergutmachung insgesamt 19 „Judenhäuser“ alphabetisch auf. Ganz am Ende erschien das Haus Wertherstraße 6. Die Witwe Amalie Brune hatte es 1900 durch den Baumeister Alexander Trappen (1853-1930) errichten lassen. 1910 zogen der Bankier Hermann Paderstein (1840-1921) […]