Es gibt in Bielefeld wohl kein Gebäude, das ein Jahrhundert jüdischer Geschichte so verkörpert wie das Haus Stapenhorststraße 35. Bis 1939 war es Wohnhaus der Familie Porta, dann jüdisches Altersheim und als solches schließlich 1942 Ausgangspunkt für Deportationen in die Vernichtungslager. In der Nachkriegszeit diente es der Jüdischen Kultusgemeinde als Bethaus. 1887 errichtete der Baumeister […]
„[W]ürde es Ihre Zeit erlauben, bei Gelegenheit mich zu besuchen, damit ich Ihren alten bewährten Rat in Anspruch nehmen könnte? Sie waren doch immer unser bestes Pferd im Stall […]“, mit diesen herzlichen Worten und dem Zusatz: „Ich koche auch einen exzellenten Kaffee […]“, lud die 71-jährige Witwe Kläre Beier den Wiedergutmachungsbeamten Berger auf einen […]
Am 31. Juli 1942 gegen Mitternacht verließ der Deportationszug Da 77 Münster und fuhr über Osnabrück und Bielefeld nach Theresienstadt. Es war der vierte Deportationszug über Bielefeld zur „Umsiedlung“ von Jüdinnen und Juden. Die Nationalsozialisten verschleierten damit sprachlich einen zentralen Baustein des Holocaust. In Bielefeld mussten 590 Personen zusteigen. Sie erreichten den Bahnhof Bohosovice (ehem. […]