Minna Stein wird nach Riga deportiert

Bild der Familie Stein, zweite Reihe, dritte Person von links: Minna Stein
Bild der Familie Stein, zweite Reihe, dritte Person von links: Minna Stein. Stadtarchiv Bielefeld, Bestand 400,3/Fotosammlung Nr. 95-013-144
13. Dezember 1941
Dornberger Straße 27, 33615 Bielefeld

Leider ist über das Leben von Minna Stein wenig bis gar nichts bekannt, denn sie war nicht verheiratet und alleinstehend.

Geburt und Leben

Minna Stein wurde am 13. Oktober 1877 geboren. Ihr Geburtsort war Crone (Kreis Brahe) im heutigen Polen. Sie war jüdischen Glaubens, ihr Beruf ist leider nicht überliefert und taucht in den Dokumenten nicht auf.

Ihre Wohnorte waren folgende:

Sie wohnte in Löbau/Westpreußen. Erstmals nach Bielefeld gekommen ist sie am 18. Februar 1915, wo sie in der Lützowstraße 20 wohnte. Einige Zeit später am 21. August 1915 zog sie zurück nach Löbau/ Westpreußen, um am 15. März 1916 wieder nach Bielefeld in die Hammerschmidtstraße 8 und am 13. April 1916 in die Paulusstraße 16 zu ziehen. Dort wohnte sie bis zum 1. Januar 1934.

Am 1. Januar 1934 zog sie von dort in die Stapenhorststraße 81 und dann in die Dornberger Straße 27. Diese Adresse war auch ihr letzter freiwilliger Wohnort, denn von der Dornberger Straße musste sie in die Werther Straße 6 in das so genannte „Judenhaus“ ziehen und von dort wurde sie dann am 13. Dezember 1941 nach Riga deportiert. Im dortigen Ghetto wurde sie am 26. März 1942 im Wald gemeinsam mit ihrem Bruder Jacob und dessen Ehefrau Hildegard erschossen.

Familienverhältnisse

Minna hatte insgesamt sieben Geschwister, die in Bielefeld ansässig waren und mit ihr nach Riga deportiert wurden. Diese hießen Hermann, Louis, Ernst, Jacob, Martha Silberstein (verwitwete Oppenheimer), Rosa Hauptmann und Betty Rosenthal. Ihre Nichte, Inge Friedemann geborene Rosenthal, die als einzige der Familie Stein den Holocaust überlebte, stellte nach Minna Steins Tod bzw. nach Ende des Zweiten Weltkriegs zwei Wiedergutmachungsanträge. Der erste Antrag betraf Schaden an Körper und Gesundheit, der zweite das Eigentum. Beide Anträge wurden abgelehnt. Später stellte eine weitere Verwandte, Frau Doris Jordan, ebenfalls einen Antrag, der auch abgelehnt wurde.

Spur aufgenommen und Recherche
Samira Engel
Laborschule Bielefeld
Nicole Gensior
Universität Bielefeld

Literatur

  • Minninger, Monika / Meynert, Joachim / Schäffer, Friedhelm (Hrsg.), Antisemitisch Verfolgte registriert in Bielefeld 1933-45. Eine Dokumentation jüdischer Einzelschicksale (Bielefelder Beiträge zur Stadt- und Regionalgeschichte 4) Bielefeld 1985.

Quellen

  • Stadtarchiv Bielefeld, Bestand 104,3/Einwohnermeldeamt, Nr. 18: Meldekartei Bielefeld-Mitte, 1920-1958.
  • Stadtarchiv Bielefeld, Bestand 109,3/Amt für Wiedergutmachung Stadt, Nr. B 0005.
  • Stadtarchiv Bielefeld, Bestand 109,3/Amt für Wiedergutmachung Stadt, Nr. B 0056.
Veröffentlicht am

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