Helene (eigentlich Jeanne Hélène) Itzekawitz wurde am 27. Februar 1892 in Lüttich im Königreich Belgien als Tochter von Berel und Sara Itzekawitz geb. Hoffstadt geboren.
Ihre Mutter Sara, die ursprünglich aus Düren kam, war 1887 nach Belgien eingewandert und hatte im darauffolgenden Jahr Berel Itzekawitz geheiratet. Wiederum ein Jahr später kam ihr erster Sohn, Simon (*1889), zur Welt. 1894 wurde Helenes kleiner Bruder Emmanuel geboren. 1895 starb die Mutter, als Helene gerade einmal war drei Jahre alt war, im Alter von nur 33 Jahren.
Helene kam 1921, im Alter von 29 Jahren, nach Bielefeld und arbeitete als Verkäuferin. Vermutlich zog sie vor allem deshalb nach Deutschland, weil ihre Mutter, als geborene Dürerin, hier Wurzeln hatte.
Helene war ledig und wechselte recht häufig ihren Wohnort. Die amtliche Meldekartei der Stadt weist sie in ihrer Bielefelder Zeit, von 1921 bis 1941, an acht verschiedenen Adressen aus. Fünf Jahre lang lebte sie in der Kavalleriestraße 16, 1939 dann in der Dornbergerstraße 2, zuletzt, ab September 1941, in der Engerschen Straße 103 (heute: Engersche Straße 3, Ecke Beckhausstraße). Von 1936 bis 1938 arbeitete sie wiederholt kurzzeitig im Kaufhaus Alsberg als Aushilfe, möglicherweise im Rahmen von Inventurarbeiten.
Am 13. Dezember 1941 wurde sie gemeinsam mit anderen Bielefelder Jüdinnen und Juden in das Rigaer Ghetto deportiert. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt. Sehr wahrscheinlich ist sie dort umgekommen. Auch über ihren Vater und ihre Brüder ist nichts weiteres bekannt.
Spur aufgenommen und Recherche
David Hecken (Erstversion)
Landesarchiv Nordrhein Westfalen – Abteilung OWL
Weitere Recherchen
Martin Féaux de Lacroix
Gesellschaft für Christlich- Jüdische Zusammenarbeit e.V. Bielefeld