Eine Bielefelderin, die in dem Haus Engersche Straße 3 (damals: Engersche Str. 103) aufgewachsen ist – ihr Vater hatte dort als Postbeamter eine Wohnung bekommen – hat ihrer Tochter von der Mesusa erzählt, die beim Einzug am Türrahmen befestigt war und noch an die früheren jüdischen Bewohner erinnerte. Im Zusammenhang mit ihrer Beerdigung kam diese Erinnerung zur Sprache.
Der Wollwarenhändler Hermann Löwenberg, geb. am 12. Juli 1879 in Ettingshausen (Kreis Gießen), und seine Frau Ella, geb. Goldschmidt am 8. September 1883 in Twistringen, wurden in einem sogenannten Sammeltransport am 10. Juni 1942 nach Auschwitz deportiert und nach Ankunft ermordet.
Die Tochter Edith Feder, geb. Löwenberg am 1. Juli 1909, und ihr Mann Rudolf Feder geb. 21. März 1901, wurden von hier aus am 31. März 1943 nach Warschau deportiert und am 3. November 1943 in Poniatowa ermordet.
Ihr Sohn Hans 23. Dezember 1912 zog kurz nach der „Machtergreifung 1933“ nach Gelsenkirchen. Am 21. Februar 1939 kehrte er nach Bielefeld zurück und konnte am 24. Mai 1941 in die USA flüchten. Er lebte als John H. Loewenberg in Chicago. Er stellte bereits 1945 beim Internationalen Roten Kreuz einen Suchantrag für seine Eltern, seine Schwester und seinen Schwager. Hans Löwenberg starb 79-jährig am 24. April 1992 in Chicago und hinterließ seine Witwe Margot Sitta geb. Stern (unbekannt-2013), die Tochter Judy Friedman geb. Loewenberg und den Sohn Howard Loewenberg.
Am 11. Februar 2019 wurden für die Familie Löwenberg (Hermann, Ella und Hans) vor dem Haus drei Stolpersteine verlegt.
Spur aufgenommen und Recherche
Martin Féaux de Lacroix (Erstversion (PDF))
Gesellschaft für Christlich- Jüdische Zusammenarbeit e.V. Bielefeld (GCJZ)
Weitere Recherchen
Dr. Christine Biermann
Stolperstein-Initiative Bielefeld e.V.