Julius Rosenbach – Auswanderung nach Amerika

Meldekarte von Julius Rosenbach.
Meldekarte von Julius Rosenbach. Stadtarchiv Bielefeld, Bestand 104,3/Einwohnermeldeamt, Nr. 18.: Meldekartei Bielefeld-Mitte, 1920-1958.
15. September 1937
Schildescher Straße 16, 33611 Bielefeld

Im Januar 1925 zog Julius Rosenbach mit seiner kleinen Familie, bestehend aus einer Ehefrau Lucie geb. Meyer und seiner 1-jährigen Tochter Gerda von Bad Oeynhausen nach Bielefeld.

Der am 27. Januar 1887 in Hamm geborene Julius arbeitete bei der Firma Born & Müller als Reisevertreter. 1934 wurde er, aufgrund von antisemitischen Verfolgung, entlassen. Ungefähr im selben Zeitraum ging auch seine Ehe mit Lucie in die Brüche. 1935 zogen daraufhin seine Tochter und Ex-Frau nach Köln. Er selber war weiter auf der Suche nach Arbeit. In seinen eigenen Stellungnahmen wiederspricht er sich allerdings selbst. So kann es sein, dass er nach seiner Entlassung sich Selbstständig gemacht hat und aus eigenem Antrieb weiter Waren vertrieb oder aber er war bei den Firmen Oscar Schilling, Max Spiro und Ralph Rothschild angestellt war, um eben dies zu tun.

1937 zog Julius Rosenbach alleine nach Münster, zuvor ist er innerhalb von Bielefeld mehrere Male umgezogen und hat zuletzt in der Schildescher Straße 28 gewohnt (heute: 16, Gelände der Stadtwerke Bielefeld). 1938 sah der inzwischen nach Köln Gezogene keine Zukunft mehr im Deutschen Reich und beschloss mit seiner 14-jährigen Tochter nach Amerika auszuwandern. Er entschied sich für die Route durch den Panamakanal nach San Francisco, USA.

Bis Juni 1946 arbeitete Julius Rosenbach als Küchenhilfe, Fahrstuhlführer, Arbeiter in einer Garderoben Fabrik und in einem Geschäft für Haushaltsartikel. Im Januar 1948 wurde er, aufgrund seines Herzleidens, als Arbeitsunfähig eingestuft. Irgendwann in dieser Zeit heiratet er Claire geb. Lievendag, die in den 1950er Jahren seinen Wiedergutmachungsantrag mit unterstützte.

Am 27. Juni 1956 verstarb Julius Rosenbach mit 69 Jahren in San Francisco.

Spur aufgenommen und Recherche
Anika Tölke
Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland

Quellen

  • Stadtarchiv Bielefeld, Bestand 104,3/Einwohnermeldeamt, Nr. 18: Meldekartei Bielefeld-Mitte, 1920-1958.
  • Stadtarchiv Bielefeld, Bestand 109,3/Wiedergutmachung Stadt, Nr. B 165
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