Das Onlineportal „Spurensuche Bielefeld 1933-1945“ bietet allen interessierten Bürger*innen eine partizipative Informationsplattform zur Erinnerungskultur. Seit den 1980er Jahren sind auch in Bielefeld vermehrt Erinnerungsinitiativen, Vereine, Bildungs- und Kulturinstitutionen aktiv, um die vielseitigen Zugänge zur Erinnerungskultur zu gestalten. Sie prägten und prägen das Bild der Stadt sowie der Stadtgesellschaft. Das Onlineportal bietet Ihnen sowie allen Interessierten Bürger*innen eine Plattform, ihre Ergebnisse zu präsentieren, Synergieeffekte herzustellen und Diskussionen anzuregen. Das Informationsangebot wird vornehmlich an die dritten und vierten Nachkriegsgenerationen sowie an Personen mit Erstkontakt zu den Themen und Themenkomplexen gerichtet.
Das Konzept „Erinnerungskultur Bielefeld“ und der Ratsbeschluss vom 7. Februar 2019 bilden die Grundlage für den Betrieb des Onlineportals. Sie unterstützen das gesellschaftliche Engagement der Bielefelder Bürger*innen, Erinnerungsinitiativen, Vereine, Bildungs- und Kulturinstitutionen, die sich zur Erinnerungskultur in Bielefeld engagieren. Mit dem jährlich stattfindenden Tag der Erinnerung am 4. April besteht eine weitere, gezielte Möglichkeit sich der Öffentlichkeit vorzustellen.
Der thematische Schwerpunkt des Onlineportals liegt in der Aufarbeitung und Erinnerung an Opfer, Täter*innen und Strukturen der nationalsozialistischen Verfolgung in Bielefeld. Berücksichtigt werden ebenso die direkte Vorgeschichte vor 1933 und die Nachwirkungen nach 1945. Im Fokus stehen Orte, Ereignisse und Formen des Widerstands sowie biographische Informationen zu Opfern und Täter*innen der Verfolgung in Bielefeld.
Mit dem Onlineportal vornehmlich werden zwei Ziele verfolgt:
Dazu auch das Grundsatzpapier „Erinnerung ist Zukunft“ (S. 6) des Deutschen Städtetags vom 23. März 2023.
Das Onlineportal ersetzt damit keine Publikationen, Veranstaltungen, (künstlerische) Installationen, Mahnmale, Gebäude oder weitere Formen der Erinnerungskultur in Bielefeld, sondern unterstützt ebendiese und bildet für sie eine inhaltliche Grundlage für die weiterführende Auseinandersetzung.
Die Inhalte des Onlineportals werden in verschiedenen Formaten dargestellt. Kern sind die „Spuren“, die georeferenziert auf der „Karte“ aufgerufen werden können.
Mit Blick auf Bielefeld werden unter anderem, aber nicht ausschließlich folgende Themen dargestellt:
Die Verfolgung im Nationalsozialismus bildet nicht alle Aspekte der lokalen Erinnerungskultur in Bielefeld ab. Weitere Themen betreffen u.a.:
Sie werden im Onlineportal bisher nur in Bezug auf die Verfolgung im Nationalsozialismus thematisiert. Weitere Forschungskontroversen (z.B. „Geschichts- und Erinnerungskultur“ oder“ Kirchenkampf”) können im Onlineportal ebenfalls nicht vollständig abgebildet werden. In den bereitgestellten Inhalten (Spuren, Dossiers, Glossar) werden zu den Themen bei Bedarf weiterführende Informationen verlinkt, die auf Kontinuitäten, Brüche und ‚benachbarte Themen‘ hinweisen.
Das Onlineportal „Spurensuche Bielefeld 1933-1945“ entwickelt sich kontinuierlich und dynamisch weiter. Neue und vorhandene Ergebnisse sowie Erkenntnisse zur Erinnerungskultur werden nach und nach von den Erinnerungsinitiativen, Vereinen und Institutionen, von Schüler*innen, Student*innen und interessierten Bürger*innen in „Spuren“ übersetzt und in den Formaten des Onlineportals aktualisiert.
Die vielfältigen Inhalte, Formen und Anforderungen der Erinnerungskultur in Bielefeld stellen unterschiedliche Erwartungen und Bedürfnisse an das Onlineportal. Jährliche Schwerpunktthemen, technische und inhaltliche Innovationen des Onlineportals werden daher methodisch geplant und implementiert (s. Redaktionsstatut). Die Ergebnisse werden sukzessive in der Betriebspraxis ausprobiert, angepasst und umgesetzt. Dabei legt das Onlineportal das Hauptaugenmerk auf die Benutzer*innen sowie auf aktuelle Methoden und Ansätze des User-Interface und des User-Experience Designs (s. Leitfaden-UI/UX).