Der Viehhändler Leopold Grünewald, geb. am 24. April 1884 in Schildesche, und seine Ehefrau Grete, geb. Steinweg am 14. September 1890 in Laasphe, verw. Blumenfeld, lebten direkt am Kirchplatz. In ihrem Haus An der Stiftskirche 11 lebte außerdem die unverheiratete Schwester von Leopold – Rosalie Grünewald 3. Mai 1877. Alle drei Personen wurden am 31. Juli 1942 zunächst nach Theresienstadt deportiert. Grete Grünewald wurde von dort aus am 09. Oktober 1944 nach Auschwitz verschleppt, Leopold Grünewald am 24. Oktober 1944. Beide kamen in Auschwitz ums Leben.
Seine Schwester Rosalie Grünewald wurde ebenfalls am 31. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Sie wurde anschließend im Vernichtungslager ermordet. Es liegen unterschiedliche Informationen vor, ob Sie 1942 weiter nach Treblinka oder Maly Trostinez deportiert wurde – auch das Todesdatum ist unbekannt.
Von Ende Dezember 1939 bis zu ihrer Deportation in das Ghetto nach Riga Ende 1941 hat das Ehepaar Gustav und Henriette Boas in diesem Haus gelebt. Beide wurden ermordet. Sie stehen stellvertretend für diejenigen, die für einen kürzeren Zeitraum in die „Judenhäuser“ in Schildesche eingewiesen wurden.
Vor dem Haus liegen drei Stolpersteine für Leopold, Grete und Rosalie Grünewald.
Spur aufgenommen und Recherche
Martin Féaux de Lacroix (Erstversion (PDF))
Gesellschaft für Christlich- Jüdische Zusammenarbeit e.V. Bielefeld (GCJZ)
Weitere Recherchen
Dr. Christine Biermann
Stolperstein-Initiative Bielefeld e.V.