Gertrud Niessen, geborene Goder am 31. August 1897 in Neuss am Rhein, wurde von der Gestapo nach einem Haftbefehl auf Grund einer Anklage der „Wehrzersetzung“ und des „Heimtücke Gesetz“ am 27. Dezember 1944 festgenommen. Der HJ-Führer Karl Heinz Egidie, ein Freund des Sohnes Hermann, der auch in der Wehrmacht war, meldete sie an die Gestapo, […]
Die Verfolgung religiöser Minderheiten im Nationalsozialismus gehört zu den weniger bekannten Kapiteln der NS-Zeit, ist aber von großer Bedeutung für das Verständnis lokaler Repressions- und Erinnerungsgeschichte. Besonders betroffen waren die sogenannten „ernsthaften Bibelforscher“, die später als Zeugen Jehovas bekannt wurden. Ihr konsequenter Boykott und Widerstand, den nationalsozialistischen Staat und seine Symbole anzuerkennen, führte dazu, dass […]
Albert Daltrop (1886–1977) war Rechtsanwalt und Notar in Bielefeld. 1933 wurde ihn seine Zulassung durch die NS-Gesetze entzogen, da er Jude war. Dies beendete seine Karriere. Seine Familie wurde vertrieben und verlor ihr Zuhause, ihre Ersparnisse und ihren Besitz. Am 12. Mai 1943 wurden Albert und seine Frau Charlotte „Lotte“ nach Theresienstadt deportiert. Dort mussten […]
Franz Neukamp, geboren am 31. August 1889, ist ein Beispiel dafür, wie schwierig die Aufarbeitung von Verfolgung und schuld nach dem Zweiten Weltkrieg war. Er war der Sohn von Dr. Ernst Neukamp, Jurist und Reichsgerichtsrat in Leipzig, jüdischer Herkunft, und mit der Tochter des Bonner Historikers Friedrich von Bezold verheiratet. Aus dieser Ehe gingen ein […]
Johannes Waltenberg wurde 1902 in Wittenberg, im heutigen Sachsen-Anhalt, geboren. In den 1920er Jahren zog er nach Bielefeld-Gadderbaum, wo er zunächst in einer Buchbinderei in Bethel tätig war. 1927 schloss er seine Meisterprüfung ab und durfte sich Buchbindemeister nennen. Wenig später heiratete er. Zusammen mit seiner Frau bekam er drei Kinder, zwei Söhne und eine […]
Etwa drei Monate vor der Kapitulation und dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa wurden am 13. Februar 1945 17 Jüdinnen und Juden aus Bielefeld (Liste) in das „Altenghetto“ Theresienstadt deportiert. Bei den Opfern handelte es sich überwiegend um Partnerinnen und Partner aus privilegierten „jüdischen Mischehen“ (Jargon der Nationalsozialisten) oder jenen, die zu einer anderen […]
Am 25. Juli 1937 wird der Bielefelder Pfarrer Wilhelm Niemöller, jüngerer Bruder des bekannten evangelischen Theologen und späteren Kirchenpräsidenten Martin Niemöller, nach einem Gottesdienst in der Dahlemer St.-Annen-Kirche von der Gestapo verhaftet. Zuvor hatte er wiederholt von der Kanzel seines Bruders aus gegen dessen Inhaftierung und mediale Verunglimpfung als „Landesverräter“ protestiert. Als aktive Mitstreiter der […]
Von der britischen Militärregierung werden 1945 Martha Babst, geborene Huwendiek, und Hermann Babst als Opfer des Nationalsozialismus anerkannt. Ihr Mann wurde am 3. November 1933 in Schutzhaft genommen wegen Versuch des Hochverrats. Über ihr Verhalten während des Faschismus ist nichts bekannt. Sie hat mit ihrem Mann Hermann drei Kinder: Inge, Giesela und Christa. Nach dem […]