Der Ortsgruppenleiter der NSDAP Bielefeld-Ost und späteres Mitglied des Preußischen Landtags, Karl Heidemann, wurde am 29. April 1895 in Bielefeld-Schildesche geboren. Er besuchte die Volksschule in Schildesche und absolvierte anschließend eine Lehre als Tischlergeselle. Im Alter von 19 bis 23 Jahren wurde er im Ersten Weltkrieg (1914-1918) als Pionier eingesetzt.
Am 1. September 1929 trat Heidemann in die NSDAP ein. Eineinhalb Jahre später, am 1. Februar 1931, wurde er zum Ortsgruppenleiter der NSDAP Bielefeld ernannt. Diese Position hatte er bis Oktober 1932 inne, danach führte er bis zum Frühjahr 1933 das Amt des Kreisleiters der NSDAP in Bielefeld-Stadt aus. Anschließend wurde er zum Gauinspekteur der NSDAP ernannt. Vom 24. April 1932 war er, bis zu dessen Auflösung am 14. Oktober 1933, Mitglied des Preußischen Landtags. Anschließend wurde er bis zum Ende der NS-Herrschaft Mitglied des Reichstags.
Karl Heidemann trat im Frühjahr 1933 dem Magistrat der Stadt Bielefeld als ehrenamtliches Mitglied bei. Zum 1. Mai wurde er in das Amt eines Polizeidezernenten eingewiesen. Der Dienstsitz lag in der Viktoriastraße 9.
Nach dem Krieg kam es zur Anklage gegen ihn, da Heidemann u.a. die Stellung des Polizeidezernenten durch ,,enge Verbindung zum Nationalsozialismus” erreicht habe. Er wurde 1947 zu vier Jahren Haft verurteilt.
Heidemann starb am 22. August 1975 in Detmold.
Spur aufgenommen und Recherche
Lara Isabell Lassak, Samir Natouri
ERASMUS-PROJEKT „DEMOS“, Westfalen-Kolleg Bielefeld