Die unfreiwilligen Stationen der Betty Rosenthal

Meldekarte von Betty Rosenthal.
Meldekarte von Betty Rosenthal. Stadtarchiv Bielefeld, Bestand 104,3/Einwohnermeldeamt, Nr. 18.: Meldekartei Bielefeld-Mitte, 1920-1958.
5. Januar 1939
Rathausstraße 9, 33602 Bielefeld

Betty Rosenthal wurde am 7. Juli 1884 in Schwerte geboren. Sie arbeitete als Hausangestellte. In Bielefeld wohnte sie ab dem 5. Januar 1939 in der Rathausstraße 9 sowie in den „Judenhäusern“ Blumenstraße 18 (ab dem 1. August 1939), Lützowstraße 10 (ab dem 28. August 1939) und Ritterstraße 57 (ab dem 1. September 1940). Abgemeldet wurde sie am 10. Dezember 1941 nach Riga, wohin sie wie viele andere Juden deportiert wurde. Zuvor musste sie sich in der ehemaligen Gaststätte „Kyffhäuser“ am Kesselbrink einfinden. Als eine von 420 Jüdinnen und Juden wurde sie am 13. Dezember 1941 mit der Reichsbahn vom Güterbahnhof in Bielefeld nach Riga deportiert. Über ihr weiteres Schicksal ist bisher nichts bekannt. Vermutlich kam sie im Rigaer Ghetto ums Leben. Die Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer (Yad Vashem) und das Gedenkbuch des Bundesarchivs nennen den 28. Juli 1944 als Todesdatum. Damit ist unklar, ob sie von Dezember 1941 bis zu ihrem Tod die Zeit in Riga verbringen musste oder ob sie auch in weitere Konzentrationslager verschleppt wurde.

Spur aufgenommen und Recherche
Johanna Becker
Universität Bielefeld

Literatur

  • Minninger, Monika / Meynert, Joachim / Schäffer, Friedhelm (Hrsg.), Antisemitisch Verfolgte registriert in Bielefeld 1933-45. Eine Dokumentation jüdischer Einzelschicksale (Bielefelder Beiträge zur Stadt- und Regionalgeschichte 4) Bielefeld 1985.

 

Veröffentlicht am und aktualisiert am 23. März 2023

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