Der gelernte Polsterer und Dekorateur Sally (Sali) Rosenthal wurde am 14. April 1892 in Karlsruhe geboren. Er zog kurz vor seiner Eheschließung am 3. Juni 1939 von Mannheim nach Bielefeld in die Niedernstr. 26. Seine Frau Erna Rosenthal, geborene Kaufmann, wurde am 27. Januar 1899 in St. Tönis im Kreis Kempen geboren, war gelernte Einkäuferin und Abteilungsleiterin im Einkauf. Sie arbeitete vom 5. Mai 1936 bis zum 23. September 1938 bei der Firma Alsberg & Co. Die Firma wurde 1938 arisiert und als Opitz KG weitergeführt. Das Paar heiratete am 13. Juni 1939 in Bielefeld. Doch das Glück währte nur kurz. Am 9. Februar 1940 mussten sie ihr Heim verlassen und wurden in die Koblenzerstr. 4 zwangsumquartiert. Auch Sally und Erna Rosenthal wurden am 13. Dezember 1941 nach Riga deportiert. Wann genau sich ihre Wege trennten, ist nicht genau überliefert. Erna Rosenthal starb aber nicht in Riga. Sie wurde weiter nach Tröglitz, Kreis Zeitz in Sachsen-Anhalt, in das dortige KZ, das dem Hauptlager Buchenwald unterstand, deportiert. Ihr amtliches Todesdatum lautet auf den 14. März 1945. Sally Rosenthal wurde von Riga nach Stutthof und dann 1944 weiter in das KZ Buchenwald deportiert. Auch sein amtliches Todesdatum wurde auf den 14. März 1945 festgesetzt. Sie starben demnach kurz vor der Befreiung Buchenwalds am 11. April 1945 durch amerikanische Truppen.
Auch für Erna Rosenthal wurde von Johanna Frieda Cletsoway, geb. Kaufmann (Schwester von Erna Rosenthal) ein Wiedergutmachungsantrag gemäß BEG (Bundesentschädigungsgesetz) gestellt.
Spur aufgenommen und Recherche
Saskia David-Gaubatz
Landesarchiv Nordrhein Westfalen – Abteilung OWL