Das Bielefelder Ehepaar Anna Auguste Hermine Ortpaul (hier: Anna, in den Akten häufig „Hermine“), geborene Wolter am 9. Februar 1874, und Karl Franz Friedrich Ortpaul, der am 26. September 1871 zur Welt kam, musste mit ihren drei Kindern Walter, Hermine und Karl als „Bibelforscher“ während des Nationalsozialismus vielerlei durchstehen. Am 24. Dezember 1899 bekam das […]
Als einziger Angeklagter nicht zum Tode verurteilt Die Prozesse des Volksgerichtshofes, des Sondergerichts zur Aburteilung von Hoch- und Landesverrat gegen den NS-Staat, wurden normalerweise in Berlin abgehalten. In den letzten Kriegsjahren urteilte dieses Gericht auch in verschiedenen anderen Städten des Deutschen Reiches. Im August 1944 fand unter Vorsitz des Vizepräsidenten Dr. Wilhelm Crohne (1880-1945) im […]
Die nachfolgende Liste ergänzt die Spur zur Deportation von Jüdinnen und Juden aus Bielefeld nach Auschwitz am 2. März 1943. Die vollständige Liste der deportierten Jüdinnen und Juden aus dem Zuständigkeitsbereich der Gestapo-Außenstelle Bielefeld (Regierungsbezirke Minden, Lippe und Schaumburg-Lippe) ist von Thomas Freier (Statistik des Holocaust) für die Deportation nach Auschwitz am 2. März 1943 […]
„[W]ürde es Ihre Zeit erlauben, bei Gelegenheit mich zu besuchen, damit ich Ihren alten bewährten Rat in Anspruch nehmen könnte? Sie waren doch immer unser bestes Pferd im Stall […]“, mit diesen herzlichen Worten und dem Zusatz: „Ich koche auch einen exzellenten Kaffee […]“, lud die 71-jährige Witwe Kläre Beier den Wiedergutmachungsbeamten Berger auf einen […]
Trotz der Zerstörung und des kommenden Kriegsendes fuhr der Transport XI/5 am 13. Februar 1945 in Münster ab und ist am 15. Februar in Hildesheim belegt. Für Bielefeld, wo unter anderen die 74-jährige Witwe Fanny Pakebusch zustieg, kann daher mit Vorsicht die Abfahrt am 14. Februar angenommen werden. Mit insgesamt 58 Menschen unternahm der Zug […]
Am 31. Juli 1942 gegen Mitternacht verließ der Deportationszug Da 77 Münster und fuhr über Osnabrück und Bielefeld nach Theresienstadt. Es war der vierte Deportationszug über Bielefeld zur „Umsiedlung“ von Jüdinnen und Juden. Die Nationalsozialisten verschleierten damit sprachlich einen zentralen Baustein des Holocaust. In Bielefeld mussten 590 Personen zusteigen. Sie erreichten den Bahnhof Bohosovice (ehem. […]
Am 13. Dezember 1941 wurden 420 Jüdinnen und Juden von Bielefeld aus in das Ghetto „Riga“ deportiert. Für die meisten von ihnen war unsere Stadt Ausgangspunkt für die „Reise“ in den Tod. Nach kurzer Fahrt kamen die Deportationsopfer, die vor dem Sammellager „Kyffhäuser“ in Stadtbusse gestiegen waren, am Haupt- und Güterbahnhof an. Ihr Handgepäck und […]
Ab 1933 wurde der Bielefelder Familie Dreyer Stück für Stück die Existenzgrundlage entzogen. Am 7. September 1938 mussten sie ihre Heimat in Richtung Südafrika verlassen. Fest in Bielefeld verankert Felix Dreyer, der Vater der Familie (geb. 24. Mai 1874 in Bielefeld), war Arzt. Die Praxis von Dr. Dreyer befand sich mit im Wohnhaus der Familie, […]